Quantcast
Channel: Design made in Germany
Viewing all 3703 articles
Browse latest View live

31 Tage halbvoll

$
0
0

titel-vorkaesten

Ich sehe immer wieder gerne, was kleine Verlage jenseits des Mainstreams so machen, denn oft wagen sie grafisch mehr als große Verlage oder probieren einfach mal aus. So ein Verlag ist der JajaVerlag aus Berlin, der viele kleine Schätze in seinem Programm hat. Eines dieser Schätze ist ist das Kartenset »31 Tage halbvoll«, das jährlich erscheint und Alltagsweisheiten von Illustratoren umgesetzt abbildet.

In dem passenden Kartonkästchen versammelt stehen die Karten und servieren 31 Tage lang allmorgendlich einen Ratschlag, Tipp, einen Zuspruch, ein Motto für den Tag. Sie sind sehr süß illustriert in unterschiedlichsten Stilen vereint durch die gleichfarbige Colorierung, weswegen diese Ausgabe auch »Edition Blau« heißt. Die vorherigen Versionen sind auf der Website zu finden, allerdings inzwischen ausverkauft.

Und warum heißen die Karten »Halbvoll« – »Weil das besser als halbleer ist!« Und damit ist eigentlich alles gesagt.

raeumauf

lassneuemenschen

lassdichnichtvonharterarbeit

»Anmut statt Hektik« — Eva Schönfeld
»Atme ein & atme aus« — Lydia Keßner
»Bewahre Contenance« — Rosa Linke
»Channele deine innere coole Sau« — Lihie Jacob
»Das Wetter ist egal!« — Anne Baier
»Erzeuge Pracht!« — Salom Beaury
»Es ist direkt vor deiner Nase« — Annette Köhn
»Die anderen haben genausoviel Angst« — Ebeneeza K.
»Dreh laut auf« — Sarah Marschall
»Du bist dein bester Kumpel« — Anja Vogel
»Erst denken, dann spinnen« — Judith Dobler
»Es könnte schlimmer sein« — Verena Herbst
»Füttere dein Hirn mit Feinkost« — Dorothea Blankenhagen
»Heute den heißen Fummel tragen« — Ingrid Sabisch
»Heute ist ein neuer Tag« — Marielle Durand
»Höre ein Lieblingslied aus deiner Teenagerzeit« — Paulina Stulin
»Lass dich von der harten Arbeit nicht abschrecken« — Jürgen Blankenhagen
»Lass los, sofort!« — Murielle Biedrzycki
»Lass neue Menschen rein« — Marie Geißler
»Lass‘ nicht die Feigheit gewähren« — Charlotte Hofmann
»Machen Sie sich bitte frei« — Jennifer Daniel
»Nichts ist wirklich ernst« — Anne Wenkel
»Räum´auf« — Stephanie Gustai
»Rede Tacheles!« — Imke Staats
»Sag alles ab« — Amelie Persson
»Schenke Beachtung« — Wolfgang Friesslich
»Schmeiß‘ den alten Krempel raus« — Marie-Pascale Gafinen
»Übertreib‘s nicht. Und wenn doch, dann richtig!« — Claus Daniel Herrmann
»Unbekannt ist nicht gleich Böse« — Maki Shimizu
»Verschenke dich selbst an dich richtige Person« — Mathilda Mutant
»Wage es!« — Rosanna Merklin

allekarten

31 Tage halbvoll – Edition Blau
31 Siebdruckkarten + Titelkärtchen
6x9cm im feinen Plaste-Kästchen, das zum Aufsteller umgeklappt wird
Siebdruck: Weiß & Hellgrün
Papier: Fotokarton, 300g
Titelgestaltung: Marie Geißler
Auflage: 500 Exemplare (Limitiert)
ISBN: 978-3-943417-45-6
15.- Euro


Monostep – not just another Typewriter

$
0
0

MONOSTEP_postkarten_02

Wir sind zwei Grafikdesignerinnen aus Dortmund und haben dieses Jahr unseren Abschluss an der FH Dortmund gemacht. Dabei herausgekommen ist eine Monospaceschrift namens Monostep mit eigener CI und Promopaket. Betreut haben das ganze Projekt Lars Harmsen und Alexander Branczyk.

Konzept: Monostep ist nicht nur eine weitere Typewriter Schrift. Sie kann mehr! Sie kommt streng konstruiert mit fünf Schnitten; in Straight, Rounded und beide in Italic. Sie bringt geometrische Symbole und sämtliche Zeichen des indoeuropäischen Alphabets mit. Was sie aus der Reihe tanzen lässt und dadurch besonders macht, sind 77 Ligaturen in Versal-, VersalMinuskel- und Minuskelkombination.

Monostep lebt! Als Produkt mit eigenem Corporate Design kommt sie auf den Markt der Schriftenwelt. Verschiedene Promotionartikel wie Specimenheft, Plakate, Website, Animationen und Promotionfilm mit eigenem Sound, mit Songtext und Tanz machen sie zu einer eigenen Marke und erwecken Monostep so zum Leben. Das macht Appetit auf mehr: Let me see your Monostep!

Preis
€37-710

Lisa Müller + Judith Jöhren
http://www.yokkmokk.com

WM 2014 Interaktive Kartenaktion

$
0
0

6

Auf geht’s! Schnippt ein Tor … ist die Aufforderung der Kunden von AHW Ingenieure GmbH. Ein Ingenieurbüro, dass unter anderem für den DFB arbeitet und z. B. die Statik von Stadien berechnet. Da nicht nur die eigenen Mitarbeiter sondern auch die Kunden Fußballbegeistert sind, entwickelte die Designagentur Victor Ruhe Samson GbR aus Münster eine Grußkarte mit dem Thema Fußball-WM 2014.

Aufgabe war es, nicht nur eine einfache Postkarte mit einem “schönen Design” zu entwickeln, sondern eine Grußkarte zu gestalten die den Nutzer zu einer Interaktion mit der Karte animiert und den Spieltrieb weckt. So entstand eine Klappkarte die als Torwand umfunktioniert werden kann. Durch das einscannen des QR-Codes auf der Rückseite der Karte und dem Einschieben des Smartphones in den dafür vorgesehenen Schlitz entsteht durch den extra aufgenommenen WM-Sound eine wahre Stadion-Atmosphäre und feuert den Nutzer an, Tore zu schnippen.
Die WM-Karte selbst besteht nur aus einem Stück Karton und hat lediglich eine einzige Klebelasche wodurch die Fertigung sehr unkompliziert und kostengünstig war. Gedruckt, gestanzt und verklebt wurde die Karte bei der Druckerei Eberl Print in Immenstadt.

Druckerei
Eberl Print

Agentur
Victor Ruhe Samson

Das Konzept Qabel

$
0
0

qabel_001

Wir bewegen Datenschutz. Qabel ist die erste Plattform, die Datenaustausch im Netz so sicher wie technisch möglich macht. Die Idee dahinter ist so einfach wie genial – die Verschlüsselung von gehosteten Daten bereits vor dem Upload. Nicht nur die NSA und andere Spionageorganisationen und Geheimdienste, insbesondere auch der Anbieter der Plattform selbst haben damit keinen Zugriff mehr auf die Daten der User. Da wir mit dem Start-Up aus Hannover nicht nur die Heimatstadt sondern auch das Interesse an sicheren Daten teilen, haben wir das Team von Qabel gerne mit einem Film unterstützt, der ihre gleichnamige Software vorstellt.
Credits

Direction + Production
Nord Nord

Copywriter
Martin Murch

Graphic Design
Igor Medvedev, Bureau Hardy Seiler, Ilina Catana

2D Animation
Igor Medvedev, Jonathan Winkler

3D Animation
Igor Medvedev

Particles
Dariusz Poroszewski

Sound Design
Torsten Strer

Soundlogo
Christian Gädtke

Music
Mr. Confuse

Sound Technician
Dirk Austen / Paul Productions

Voice Over
Andreas Gröber

Bergwerk 2014.2 / Fakultät Gestaltung Würzburg

$
0
0

Bergwerk 2014.2

Die Hochschule Würzburg präsentiert ihre im Sommersemester 2014 entstandenen Abschluss- und Semesterarbeiten des Studiengangs Kommunikationsdesign und Informationsdesign. Ein Semester lang haben die Studierenden exzessiv in den Designlaboren geforscht und visuelle Experimente erarbeitet. In den Kategorien Grafikdesign, interaktive Medien, Fotografie, Bewegtbild, Illustration, Gestaltung im Raum, sowie Text werden 53 Bachelor-, 6 Masterarbeiten und über 293 Projekte gezeigt: Masse kann durchaus auch Klasse sein. Zwei Tage lang lädt die Hochschule alle Interessierten, Freunde und künftige Studienbewerber ganz bewusst „zum Rausch“ ein.

Jonas Kraus
http://www.derjonas.eu

Christian Pecher
http://www.christianpecher.de

The Back Number – Wenn Information zu Wissen wird.

$
0
0

Ein interdisziplinäres Projekt über visuelle Rhetorik und visuelle Argumentation.

Einige erklärende Worte zu diesem Buch. 16 Studierende kommunizierten in einer Datenbank: Sie schickten sich per Zufallsgenerator Berichte über Ereignisse oder vorgefundene Informationen und versahen diese Berichte mit designrelevanten Fragen. Es entstand ein Geflecht assoziativer Texte. Das vorliegende Buch stellt diese Kommuniaktion dar.

Hintergrund: «The Back Number« ist das Ergebnis eines Semesterprojekts an der Fachhochschule Mainz, das wesentliche Aspekte des Kommunikationsdesigns in den Fokus nahm: die Fähigkeit zur Argumentation und die Fähigkeit zur Bildung von Analogien. Beide Aspekte gehören zum Begriffskanon der Rhetorik, die mit dem Design verwandter ist als man zunächst denken mag. Denn was tun Designer anderes, als visuell zu argumentieren, wenn sie Inhalten eine überzeugende Struktur und ein anschauliches Aussehen verleihen? Wir Designer bemühen die Analogie ständig, wenn wir versuchen, für abstrakte Sachverhalte Bilder zu schaffen. Derlei rhetorische Fähigkeiten setzen aber eine Wissbegier voraus, die nicht am Tellerrand des Designs Halt macht. Wissen, Argumentationen und Analogien entstehen im Kopf. Erst wenn der Kopf bereit ist, beginnt der Designprozess.
Das zu erkennen war das Ziel des Seminars.

Der im ersten Text dieses Buches zitierte amerikanische Journalist Leon Wieseltier gibt die Richtung vor, in dem er auf den Unterschied zwischen «Information« und «Wissen« hinweist: erst die Verknüpfung, Auswertung und kulturelle Verortung machen aus Informationen Wissen. Die Erlangung von Wissen ist also ein Prozess, der ohne eigenes Zutun nicht gelingen kann – und auch nicht ohne Kolaboration.

Gebrauchsanweisung: Die vorliegende Dokumentation liest sich zunächst linear: Alle Texte wurden nach dem zeitlichen Eingang in die Datenbank sortiert. Sie liest sich aber auch kreuz und quer: wenn man den Verweisen folgt, die jeden Text als eine Reaktion auf und als einen Impuls für neue Texte markieren. Die Datenbank wurde zum Buch – ist das nicht paradox? Schließlich ist mit dem Druck des Buches alles Prozesshafte beendet, zumindest im Hinblick auf den partizipativen Charakter der Wissensbildung. Doch das Medium Buch erhält seine Legitimation auf andere Weise: als manifestierter, quasi «eingefrorener« Zwischenstand des Experiments. Das Buch ermöglicht es den Leserinnen und Lesern, über die Struktur und den Sinn assoziativer Kommunikation nachzudenken und das Experiment gedanklich fortzuschreiben. Manchmal benötigt man eben das Innehalten, die Reflexion, bevor es wieder zurück geht in den Dschungel der Informationen, der Reize und der schnellen Aktionen.

Herausgeber
Prof. Robert Paulmann und Prof. Ulysses Voelker

Autoren
Philipp Alfes, Pauline Baumberger, Marc Bötzius, Jens Borgerding, Miriam Dangel, Eva Höfer, Yvonne Kümmel, Julia Laux, Franziska Leis, Nicole Leyh, Max Müller, Suhpamid Purkpong, Michael Schmitz, Felix Vorbeck, Thomas Wagner und Melanie Wolf

Preis
€15

Milieu X

$
0
0

Eine crossmediale Reise in unsere intimsten Gedanken in Zusammenhang mit der Pornographie, die unsere Wünsche darzustellen scheint.

Pornos – Sie sind schmutzig, den meisten Leuten peinlich und gesellschaftlich verachtet. Doch auch bei derselben Gesellschaft so beliebt und aus diesem Grund findet dieses Phänomen ausschließlich unter der Oberfläche statt.

Für meine Diplomarbeit habe ich mich in die Parallelwelt einer ganzen Gesellschaft begeben. Entstanden ist ein Printmedium in Form eines Buches. Es ist eine Art Reiseführer (oder auch Guide) entstanden, der den Leser durch die Stationen führt. Die Welt der Fantasie ist die Erste. Sie versucht sexuelle Wünsche zu erklären, erzählt von romantischen oder auch extremen Gedanken. Das Kapitel ist eine ausschließlich typographische Umsetzung. Wenn diese Gedanken zu Bildern werden, dann ist man bei der zweiten Station: der Darstellung (Pornographie). Gedruckt in Hochglanz. Es wird konkreter, bunter und lauter, allerdings ohne die Traumwelt zu verlassen. Zeigen diese Darstellungen wirklich alles?

Begleitet wird dieser Guide von einer App. Durch Codes auf den Seiten bekommt der Leser die Möglichkeit Videos, zusätzliche Links und interaktive Optionen zu nutzen. Er kann selbst entscheiden wie weit er gehen wird.

Die Texte sind aus Gesprächen mit Psychologen und Soziologen entstanden.

Konzept und Layout
Kerstin Wakob
Diplomarbeit/2014, IND. Düsseldorf

Betreuung
Andrea Krause, Pia-Nora Merle

Druck
Alpha-Print Köln

Bindung
Mergemeier Düsseldorf

Diploma Sommer 2014 der FH Aachen

$
0
0

Diploma_SoSe_2014_600x851

Vom 11.–12. Juli 2014 findet auch dieses Semester am Fachbereich Gestaltung der FH Aachen wieder die Diploma statt – unsere Ausstellung, auf der alle Designabsolventen ihre Abschlussarbeiten präsentieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Bei Snacks und Getränken berichten unsere graduierten Nachwuchs-Designer in lockerer Atmosphäre gerne über die Konzeption und Umsetzung ihrer Abschlussprojekte. Und wir freuen uns, unseren Absolventinnen und Absolventen zum erfolgreich bestandenen Abschluss gratulieren zu können, und alle Interessierten zu zwei unvergesslichen Tagen einladen zu dürfen!

Ausstellungsort
FH Aachen | FB Gestaltung | Boxgraben 100 | 52064 Aachen


50 Pages of Grey

$
0
0

02

Kürzlich landete ein kleines graues Büchlein mit der Post auf meinem Schreibtisch, versendet vom Schweizer Studio Schundgrube und betitelt mit dem Namen »50 Pages of Grey«. Ähnlichkeiten mit schlüpfrigen Bestellern sind durchaus gewünscht, denn »50 Pages of Grey« ist ein – laut Eigenaussage der Macher – obszönes kleines Nachschlagewerk für Menschen, die sich beruflich oder aus Spaß mit grafischer Gestaltung beschäftigen – und einen entsprechenden Sinn für Humor haben.

Obszön ist das Büchlein deshalb, weil es die 50 gängigsten Fachbegriffe der grafischen Branche zwar inhaltlich völlig korrekt erklärt, zugleich aber in frivole Bilderrätsel verpackt, die Kennen wie Laien spätestens bei Begriffen wie »Hurenkind« oder »Schwellenwert« ein unverschämtes Grinse ins Gesicht zaubern. In der Tat sind die Abbildungen, die mit Neon-Pink auf grau gedruckt sind, eher weniger jugendfrei. Und ein wenig macht die Neon-Sonderfarbe das Betrachten auch etwas anstrengend, aber hey, wer Schlüpfriges sehen will, macht sich sie Mühe.

Die Autoren Anna Göhner und Simon Keller haben sich – so sagen sie – bei billiger Partymusik und Tischweinen von einem tabulosen Assoziationsverfahren leiten lassen, um die zum Teil fast schon in Vergangenheit geratenen Fachausdrücke in buchstäblich leuchtenden Illustrationen neu aufleben lassen. Besonders stolz sind die beiden auf die »Vaginierung«, die die sonst übliche Paginierung an der Stelle ersetzt und ja, ebenfalls nicht jugendfrei ist.

Wer also wissen will, was Gedankenstrich mit Prostitution oder Interpolieren mit Penispumpe zu tun hat, der sollte sich dieses kleine Werk nicht entgehen lassen.

Format: 140 x 185 mm
Papier: Munken Polar Rough
Druck und Fadenheftung: Kösel, Krugzell

Mehr Infos und Bestellung: http://schundgrube.ch

10

12

05

09

13

03

Prokrastination oder die Angst der Menschen vor ihren Ideen

$
0
0

Das Aufschieben von drängenden Aufgaben wird gerne im Zusammenhang mit der Schwierigkeit diskutiert, ein Studium in vorgegebener Zeit zu Ende zu führen. Damit sich etwas überhaupt aufschieben lässt, müssen wir erst einmal die Chance erhalten, selbst zu entscheiden, wann wir welche Arbeitsschritte erledigen. Wann immer Menschen sich genötigt fühlen, eine als unangenehm empfundene Tätigkeit zu verrichten, lassen sich in vielen Bereichen Taktiken der Verzögerung beobachten, die sich selbst in kleinsten Umwegen und Umständlichkeiten äußern. Selbst in so genannten „Fast Food Restaurants“ oder auf „Postämtern“ wundert man sich manchmal darüber, wie lange es dauern kann, bis ein paar routinemäßige Handgriffe erledigt werden. In vielen Arbeitsbereichen ist eine hartnäckige Verweigerung, den Erwartungen zu entsprechen, jedoch kaum zu realisieren. Sobald wir glauben, eine Aufgabe müsse nicht von uns alleine, sondern von einem Team erledigt werden, kann die Energie, die aufgewendet wird, Strategien zu entwickeln, wie sich die Arbeit auf die Schultern der anderen Teammitglieder verteilen lässt, die Konzentration auf die Lösung der Aufgabe sogar übersteigen.

Wenn wir uns allerdings außerhalb der Arbeitswelt umsehen, lässt sich sehr oft auch das extreme Gegenteil einer Erledigungsblockade beobachten: Welche unbeschreiblichen Belastungen nehmen Menschen auf sich, wenn sie ein bestimmtes Ziel vor Augen haben! Sie trainieren unermüdlich, üben, verschulden sich, riskieren mitunter sogar ihr Leben, nur um einen Berg zu erklimmen, ein Musikstück vortragen zu können oder ein bestimmtes Sammlerstück an sich zu reißen. Es lässt sich demnach nicht behaupten, dass die Kunst des Verschleppens und Verzögerns alle Bereiche menschlichen Handelns gleichermaßen betrifft. Erledigungsblockaden treten demnach vorwiegend dann auf, wenn Aufgabenstellungen sich nicht mit unseren Zielvorstellungen decken. Der Wunsch nach „Vertagung“ ist daher auch ein hilfreicher Hinweis darauf, dass sich eine arbeitsteilige Welt spezialisierter Tätigkeiten entwickelt hat, die uns vor allem dann fremd erscheint, wenn sie uns mit ihren Anforderungen unmittelbar betrifft. Vielleicht sollten wir daher weniger Techniken erlernen, wie es uns gelingt, als sinnlos empfundenes Handeln besser zu managen, als diese Sensibilität zu wahren und zu steigern, um nicht darauf zu vergessen, die Lebensumstände so zu ändern, dass alles, was wir zu tun gedenken, mit Sinn erfüllt erscheint.

Sobald wir nicht mit unseren Händen, sondern mit unserem Gehirn arbeiten sollen, ist es im allgemeinen besonders schwer, gegen den eigenen Willen zu handeln. Selbstvergessen manuelle Arbeit zu verrichten, ist leichter möglich, als mit hoher Konzentration der eigenen Gedankenwelt Gewalt anzutun. Was in den Kopf nicht will, ist auch gedanklich nicht leicht zu bewältigen.

Insofern ist es mehr als verständlich, dass sich unter Studierenden leicht umfangreiche Methoden des Aufschiebens, des Verzögerns und Umgehens entwickeln können. Umso mehr scheint es verwunderlich, wenn sich auch in der so genannten „Kreativbranche“ Prokrastination beobachten lässt, wo sich doch angeblich hier, wie in kaum einem anderen Bereich, Menschen selbst verwirklichen und ihren persönlichen Befindlichkeiten Ausdruck verleihen sollen. Woher kommt also die Angst vor dem leeren Blatt? Was macht es mitunter so schwer, selbst spannende Aufgaben anzugehen?

Was uns im Allgemeinen gut überleben lässt, ist unsere Blindheit für die Chancen auf Veränderung. Kultur ist immer das Ergebnis von einmal getätigten Leistungen der Selektion. Wir haben uns für uns selbst, oder im Rahmen einer bestimmten Gemeinschaft, entschieden, etwas in einer bestimmten Weise zu bewerten. Dass wir uns auch anders hätten entscheiden können, bringt Unsicherheit und Unruhe ins Leben, die wir in der Regel zu vermeiden trachten. Sobald nun eine gestalterische Arbeit auf uns wartet, haben wir entweder die Möglichkeit, diese in gewohnter Weise zu erledigen, oder wir sehen uns mit dem Problem konfrontiert, entgegen den allgemeinen Übereinkünften zu handeln und etwas außerhalb des Gewohnten und Üblichen auszuprobieren. Dabei ist es alles andere als schwierig, eine „Idee“ zu haben. Schwierig wird es erst, wenn eine „Idee“ aufgrund ihrer Andersartigkeit die Konventionen einer Kultur in Frage stellt und in ihren Grundfesten erschüttert. Schwieriger, als eine „Idee“ zu entwickeln, ist es, etwas auf gewohnte Weise zu erledigen und dabei dennoch einen Moment der Überraschung zu bewirken. Es lässt sich daher eine beachtliche Verschwendung von Energie beobachten, die nichts anderes bewirkt, als mitunter sogar als völlig sinnlos akzeptierte Routinen noch einmal in der einen oder anderen Form zum Glänzen zu bringen. Gefeiert werden allerorts heute noch die Helden einer solchen „Zauberkunst“, die Illusionisten der Veränderung, die Dekorateure der Hoffnungslosigkeit.

Prokrastination hat sich demnach von einer persönlichen auf eine gesellschaftliche Ebene verschoben. Was als „Krise“ deklariert wird, ist nichts anderes als eine kollektive Verweigerung längst fälliger Veränderungen und kultureller Erneuerungen. Es mangelt dabei nicht an Ideen und Lösungsansätzen. Das Problem der Aufschieberei ist auch keines, das durch einen vermeintlichen Mangel an Macht entsteht. Es hat sich eine Gesellschaft entwickelt, die nichts mehr liebt als die Illusion der Sicherheit und dafür alles zu opfern bereit ist: Privatheit, Freiheit, Eigenständigkeit und vieles mehr. Jeder Versuch, Neues zu wagen, ist mit Risiken verknüpft. Um solchen Risiken aus dem Weg zu gehen, ist unserer Gesellschaft heute kein Weg zu weit. Es lebe demnach die Prokrastination oder die Angst der Menschen vor ihren Ideen!

NX-Perspectives. Design trifft auf Kreativität

$
0
0

33

NX-Perspectives ist eine Ausstellung für digitale Kunst bei der Künstler aus den Bereichen Mode, Design und Musik herausgefordert wurden, Performance-Art zu erschaffen, welche auf dem Design des neuen Lexus NX basiert.

NX-Constructed
Die interaktiven Künstler Hellicar & Lewis erforschen auf einzigartige und visuell atemberaubende Weise Formen durch ein interaktives digitales Kaleidoskop. Das Werk ermöglicht es dem User, verblüffende visuelle und akustische Landschaften zu erschaffen.
Hier anschauen

NX-Illuminated
Lunice und das kreative Kollektiv LuckyMe wollen für das Video zu ihrer neuen Single „Can’t Wait To“ die präzise und unverkennbare Beleuchtung des Lexus NX zum Vorbild zu nehmen.
Hier anschauen

NX-Materialised
Das Studio XO, Pioniere der tragbaren Technologie, haben ein Stück Videokunst erschaffen, das digitale Couture und unglaubliche After Effects einsetzt.
Hier anschauen

Jahresausstellung 2014 – Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

$
0
0

Plakate-A1-Web3

Im Juli ist es soweit: Zum Ende des Sommersemesters öffnet die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ihre Türen und Tore und lädt unter dem Motto „Die Burg verbindet“ zum Besuch ihrer Jahresausstellung 2014 ein.

In den zu Ausstellungsräumen gewandelten Ateliers, Werkstätten und Seminarräumen in allen Gebäuden an allen Standorten der Hochschule und an anderen Orten in Halle zeigen die Studierenden am Samstag, 19. Juli, und am Sonntag, 20. Juli, zwischen 10 und 18 Uhr die Arbeitsergebnisse aus den vergangenen zwei Semestern.

Die Burg verbindet – Menschen, Haltungen und Ideen. Kunst trifft auf Design, Tradition auf Moderne, Experiment auf System, High Tech auf Handwerk. Zur Jahresausstellung findet dieser Austausch nicht nur innerhalb der Hochschule statt: Die Burg öffnet sich der Außenwelt. Kunst begegnet Alltag, Material verknüpft sich mit Diskurs, Schreibmaschinen werden digital, Straßentauben schmücken sich mit Pfauenfedern. Die Zusammenführung von Gegensätzlichem, scheinbar nicht Zusammenpassendem, und das daraus entstehende Neue bilden den Leitgedanken unserer diesjährigen Jahresausstellung.

Den Auftakt der Jahresausstellung bildet die Eröffnung am Freitag, dem 18. Juli, um 18.30 Uhr im Volkspark Halle mit der feierlichen Verleihung des Kunstpreises der Stiftung der Saalesparkasse 2014 und der anschließenden Werkschau der Modeklasse.

Parallel zu den Ausstellungen gibt es für Studieninteressenten Informationen zu allen Studienformen. Auch eine individuelle Mappenberatung (das ist die Vorstellung und Beurteilung der eigenen künstlerischen Arbeiten) ist möglich.

Die diesjährige Plakatserie und sämtliche Kommunikationsmedien wurden gestaltet von Sarah Fricke, Lisa Petersen und Lea Sievertsen.

Alle weiteren Informationen:
http://www.burg-halle.de/hochschule/hochschulkultur/jahresausstellung.html

Plakate-A1-Web2

Plakate-A1-Web

Plakate-A1-Web4

Riesinger Branding

$
0
0

Eine Konditorei will sich neu erfinden und ihr Selbstverständnis für Natürlichkeit, regionale Zutaten und ihren hohen Anspruch an die eigene kreative Arbeit gezielt kommunizieren.

Wir entwickelten neben der kompletten visuellen Identität auch besonders nachhaltige Verpackungskonzepte sowie neue Produktgruppen.

Evermore – Studio für Marke und Design
http://www.evermore-studio.de

The Immune System Explained

$
0
0

02_kurzgesagt_immune_system

We developed a visual language that can explain a incredibly complicated system without leaving out information.

Every second of your life you are under attack. Bacteria, viruses, spores and more living stuff wants to enter your body and use its resources for itself. The immune system is a powerful army of cells that fights like a T-Rex on speed and sacrifices itself for your survival. Without it you would die in no time. This sounds simple but the reality is complex, beautiful and just awesome.

Information Design
Kurzgesagt

Information Design & Script
Philipp Dettmer

Animation
Stephan Rether

Typography
Cathrin Ziegler

Music & Sounddesign
Thomas Veith

Narration
Steve Taylor

Werkschau Sommer 14 – Hochschule Offenburg

$
0
0

Werkschau_A4_RGB_96

Am Freitag, den 25. Juli öffnet die Fakultät Medien+Informationswesen der Hochschule Offenburg von 9:00-24:00 Uhr ihre Türen zur Werkschau Sommer.14. Dieses Mal steht alles unter dem Thema Medienrummel und es wird kunterbunt. Bachelor- und Masterarbeiten, Projektpräsentationen, Filme, Ausstellungen und vieles mehr laden zur Entdeckungsreise für Studieninteressierte, Profis aus der Kreativbranche und alle Interessierten ein. Alles erleben, entdecken und erfahren!

Wann?
Freitag, 25.7., 9.00–24.00Uhr

Wo?
Hochschule Offenburg,
Fakultät Medien+Informationswesen,
Badstr. 24,
D-Gebäude

Für weitere Informationen: http://www.werkschau.mi.hs-offenburg.de


Altonale Pop Nacht 2014

Emem Magazin – Ein Magazin über Museen

$
0
0

Emem steht für Museen und für Magazin. Die Symbiose aus beidem ergibt ein multimediales Kommunikationsmedium: Ein digitales Magazin über Museen. Eine Multi-Issue-App für iPads, die sich je Ausgabe auf sehr persönliche Art und Weise einem Museum widmet und hinter dessen Kulissen blicken lässt.

Das Emem Magazin ist das Ergebnis der Abschlussarbeit von Lisa Schmidt an der Hochschule Anhalt (FH) im Bereich Kommunikationsdesign. Das Ausloten der Darstellungs- und Interaktionsmöglichkeiten von digitalen Magazinen auf Tablets, beispielsweise hinsichtlich des mobilen Lesens und der Usability, war Ziel dieses Projekts. Ergebnis ist eine App, die im Landscape- wie im Portraitformat funktioniert um individuellen Nutzeransprüchen gerecht zu werden. Im Querformat werden multimediale Inhalte in den Vordergrund gehoben, im Hochformat die Texte. Inhaltlich und funktional wird Emem dem Fortschritt der Museumslandschaft gerecht, indem es Perspektiven wechselt, ungewöhnliche Themen aufgreift und die Inhalte multimedial und erlebnisreich vermittelt. Das Magazin beleuchtet die menschliche Seite, erzählt persönliche Geschichten und gibt den Lesern damit vielfältige Einblicke, die im Museum nicht ausgestellt werden können. Somit kann ein ganz neuer Zugang zu Museen geboten und Interesse geweckt werden.

In der ersten Ausgabe wird das Buchstabenmuseum Berlin, das sich die Bewahrung und Dokumentation von Reklamebuchstaben zum Ziel gesetzt hat, vorgestellt. Filmisch werden die zwei Gründerinnen Anja Schulze und Barbara Dechant porträtiert und erzählen ihre Geschichte zur Gründung des Museums. Weitere inhaltliche Bestandteile sind unter anderem Expertenstatements, eine animative Chronik, interaktive Fotodokumentationen von ausgesuchten Sammlungsstücken, unterhaltsame Videos und wissensvermittelnde Illustrationen zum Thema Buchstaben.

Preis
€0 / €1,79 – Download

Konzept / Realisierung
Studio Good, Lisa Schmidt

Fiva – Alles leuchtet

Novum 08.14

$
0
0

Die Designzeitschrift Novum ist bekannt für ungewöhnliche Titelgestaltungen, nun haben die Kreativen aus München erstmals ein rein weißes Cover realisiert. Auf einem Naturpapier mit reizvoller Haptik, setzen eine schimmernde Heißfolienprägung und eine detaillierte Blindprägung feine Akzente. Dieses Motiv buhlt nicht um Aufmerksamkeit – das Resultat ist dezent und raffiniert zugleich und zeigt, wie wunderbar sich Papier und Veredelung ergänzen können.

So ungewöhnlich das Cover erscheint, es weist doch ganz klassisch auf den Inhalt der Zeitschrift hin. Im Fokus der Novum 08.14 stehen »small businesses«, also kleine Firmen und Dienstleister, die durch unkonventionelle, innovative und frische Lösungen überraschend viel Wirkung erzielen. Außerdem präsentieren sich bemerkenswerte Designer und Studios aus Island, Korea, Mexiko und den USA.

Das weiße Novum-Cover ist ein Kooperationsprojekt von Geese Papier, August Conzelmann, Hinderer + Mühlich, Leonhard Kurz, Novum

Cover-Gestaltung
Dominic Brighton

Making Friends in Bangalore

$
0
0

Beide_Cover_00__72dpi_gross_ (1)

Reisetagebücher sind meistens toll, weil sie für den Reisenden eine schöne Möglichkeit sind, das Erlebte festzuhalten und für die Daheim-Gebliebenen um im Fernweh zu schwelgen. Heutzutage sind Reisetagebücher oft digital und im Blog-Format angelegt, ich möchte hier allerdings nicht zu weit ausholen und über die Vergänglichkeit des Digitalen sprechen. Aber ja, doch … ein Reisetagebuch hat natürlich schon ein wenig mehr Anmut.

Und wenn es dann auch noch wunderbar illustriert ist und das Resultat eines vollen Skizzenbuches umso mehr. Das ist Making Friends in Bangalore des Illustrators Sebastian Lörscher. Auf einer Reise nach Indien hat er das gemacht, was ich mir bei jeder Reise vornehme und dann irgendwie doch nicht mache: Mit dem Skizzenbuch durch die Straßen gehen und Geschichten festhalten.

»Wann immer ich mit meinem Skizzenbuch in Bangalores Straßen saß, war ich umringt von neugierigen Zuschauern, die mir über die Schulter schauten und wissen wollten, was ich da mache.
Sie erzählten mir aus ihrem Leben, fuhren mich mit klapprigen Rikschas durch ihre verrückte Stadt und zeigten mir wie man Cricket spielt. Ich feierte mit ihnen dreitätige Hochzeiten und lernte, wie gefährlich die Löcher in indischen Straßen sein können.«

Auf seiner Studienreise nach Bangalore war er mit seinem Skizzenbuch immer recht schnell Mittelpunkt. Die Inder waren neugierig und wollten wissen, was er denn da mache. So entstanden schnell Begegnungen, an die man sich gerne erinnert und die es daher verdienten fest gehalten zu werden. Man erfährt über indische Hochzeitsrituale; Großmütter, die unzufrieden mit ihrem gezeichneten Portrait sind, interessante Gastgeschenke und vielem mehr.

Den ganz besonderen Charme des Buches machen allerdings die Illustrationen selbst aus – Sebastian arbeitet mit Buntstiftzeichnungen, die eine tolle Strichführung haben und gerade deswegen das wuselige Leben in einer indischen Großstadt so wunderbar abbilden. Sie wirken, als würde er einfach drauf los zeichnen. Man hat als Betrachter das Gefühl sich auf diese Art anders oder vielleicht sogar besser auf die Stadt einlassen zu können als das mit Fotos möglich wäre. Der Lärm, die Hektik, das Chaos der Großstadt sind in jedem Strich zu spüren.

Das Buch ist kein reiner Abdruck seines Skizzenbuches, er hat die Erfahrungen und Geschichten in diesem Fall zu kleinen Comic Strips verdichtet.

Ein wunderschönes Buch!

Preis: €21,95

Making_Friends_26

Making_Friends_25

Making_Friends_14

Making_Friends_13

Making_Friends_12_

Making_Friends_07

Making_Friends_06

Making_Friends_04

Making_Friends_03

Viewing all 3703 articles
Browse latest View live