Apuleius’ Metamorphosen wurden in den fast 2000 Jahren ihrer Rezeption Geschwollenheit und Chaos attestiert, gleichzeitig wurden Hohelieder auf die kunstvoll verwobene Textstruktur und die Vielschichtigkeit des Romans gesungen. Die ersten gestalterischen Entwürfe dafür zeichneten sich entsprechend durch expressivste visuelle Stilmittel aus. Mit dem Ergebnis: Alles viel zu laut.
So schaffte es letztlich der Esel selbst bzw. der sich in ihn verwandelnde Protagonist Lucius auf den Einband, und nur er. In Schwarz, auf einem strukturierten Papier, das einen optischen und haptischen Kontrast zur Schlaufe in Gold bildet. Das Gold leitet über das Vorsatz in den Innenteil. Der Titel auf der Schlaufe steht in seiner räumlichen Anordnung für die gesprochene Sprache – der Überlieferung nach war Apuleius nicht nur Autor und Philosoph, sondern auch Rhetoriker.
Im Innenteil spielt die räumliche typografische Darstellung nur bei den Kapiteleingängen eine Rolle, ansonsten wird die Berg- und Talfahrt des Protagonisten Leserin und Leser in möglichst ruhiger Form angeboten. Am Buchende steht das Mühlrad still; der Esel hat seinen Dienst getan.
Buchgestaltung
Manja Hellpap
Herstellung
Katja Jaeger
Satz
Dörlemann Satz
Druck
Memminger MedienCentrum
Einband
Conzella
Fotos
Bank